
Charles
Palliser
Die schwarze Kathedrale
KNAUR 2000
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1881,
kurz vor Weihnachten: Der Historiker Edward Courtine reist in das alte
südenglische Städtchen Thurchester, um in der dortigen Bibliothek
nach einem alten Dokument zu forschen. Das passt gut mit der Einladung
seines Freundes aus Studententagen, Austin Fickling zusammen, bei dem
er wohnen kann.
Thurchester ist eine Stadt, in der die Zeit stehengeblieben zu sein scheint.
Die riesige Kathedrale im Zentrum bestimmt das Stadtbild; die geistlichen
Herren bestimmen das Leben. Courtine ahnt schnell, dass es Spannungen
gibt und Intrigen die Mächtigen entzweien und bedrohen. Auch Fickling
scheint in die Ereignisse verwickelt zu sein.
Dann passiert ein Mord…
Aber auch zwei Jahrhunderte vorher ist ein Mord geschehen: In einer Nische
hinter einer steinernen Gedenktafel wird die Leiche eines Mannes gefunden,
lebendigen Leibes dort eingemauert, luftdicht. Deshalb flutete erst jetzt
ein furchtbarer Gestank von Verwesung die Kathedrale.
Hängen beide Morde vielleicht irgendwie zusammen?
Typisch englische
Krimiliteratur: genau beschreibend, bildhaft, vielfältige Einblicke
in die höhere Gesellschaft. Aber auch: langatmig, blumig, ausschmückend,
hinauszögernd. Also: Wenn man nicht gerade Fan dieser Art von englischer
Literatur ist, kann es auch mühsam sein.
Für mich jedenfalls. Ein Buch mit fast 500 Seiten, klein bedruckt,
das erst nach der Hälfte möglicherwiese Fahrt aufnimmt, dann
aber erst bei zwei Drittel spannend wird, und dann wieder abflacht, ist
nicht ganz Meines.
18.02.2023
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