Jonas, der jüngste Sohn von Kim und Ines, sollte, wie seine zwei Geschwister auch, sich für den 50. Geburtstag seines Vaters eine Überraschung einfallen lassen. Er war überzeugt, die beste Idee gehabt zu haben.
Sein Vater ist ein Flüchtling aus Kambodscha. Er hat das mörderische Regime der Roten Khmer überlebt und konnte zusammen mit seiner „Schwester“ Tevi nach Thailand fliehen und schließlich aus einem Flüchtlingslager nach Österreich gelangen. Sie kommen in Thalham an und werden von dort von einer Mühlviertler Familie aufgenommen. Tevi findet Verwandte in Frankreich und geht dorthin. Von dort schließlich in die USA und arbeitet dann bei der UNO.
Kim gründet seine Familie und lebt ein zufriedenes Leben. Seinen 50. Geburtstag will er eigentlich nicht feiern. Aber als Geburtstagskind hat man nicht immer freie Wahl.
Jonas hat jene Tevi (Gardiner) im Internet ausfindig gemacht und sie zum Fest seines Vaters eingeladen. Sie kommt tatsächlich! So treffen die beiden nach 23 Jahren ohne Kontakt wieder aufeinander. Und das gibt einen (schockierenden) Blick in die Vergangenheit…
Mehr will ich nicht verraten, nur anmerken, warum mich dieses Buch besonders interessiert hat: Ich lebte und arbeite in der ersten Hälfte der 1980er-Jahre in einer oberösterreichischen Stadt, die damals Flüchtlinge aus Kambodscha (ein ganzes Flugzeug voll) aufgenommen, betreut und integriert hatte. Bis heute erinnere ich mich erschreckend genau an die Erlebnisse jener (vor allem) Frauen und Kinder…
Als wertvollen Bonus habe ich den geschichtlichen Überblick gefunden.

15.01.2022