Buchvorstellung

 

Peter Henisch
Eine sehr kleine Frau

Deuticke 2007

Peter Henisch setzt einer "kleinen" Frau ein Denkmal - toll!

Sie ist die Großmutter des Erzählers, die die wirtschaftlich schwierige Zeit der 1920er Jahre und - obwohl Jüdin - auch die Katastrophe des Zweiten Weltkrieges überlebt hat. Bals danach kümmert sie sich liebevoll um ihren Enkel, macht mit ihm ausgedehnte Spaziergänge, kleine Reisen und erzählt ihm dabei von Wien, von Gott und der Welt und von den verschiedensten literarischen Geschichten.
Schließlich wird aus ihm ein Literaturprofessor - aber in Amerika. Seine Ausreise dorthin stellt sich spät im Buch als ziemlich problematisch heraus.
Zwanzig Jahre später kommt er zurück. Er erlebt das aktuelle Wien und verbindet es mit seinen Erinnerungen an die Großmutter und all das, was er mit ihr kennengelernt und erlebt hat. So wird das Buch u.a. zu einem aussagekräftigen Geschichtsbuch für den Leser. Viel Persönliches ergänzt die harte Geschichte mit einem gut verdaulichem Maß an Emotionen.

Der Autor hat von seiner Großmutter das Erzählen gelernt - das beweist er ganz hervorragend in diesem Roman. Super!
15.03.2008