Buchvorstellung

Franz Werfel
Die vierzig Tage
des Musa Dagh

1933, Fischer 1990/2003

Mit 12 oder 13 Jahren habe ich ein Theaterstück nach dem Buch von Franz Werfel gesehen. Ich war damals noch in der Unterstufe des Gymnasiums. Dennoch hat mich das Thema nie mehr losgelassen. Lange hat es allerdings gedauert, bis ich die fast 1000 kleingedruckten Seiten zu lesen begann. Die Diskussionen anlässlich des 100-Jahr-Gedenkens waren jetzt der Anlass.
Im Sommer 1915 beschließt die damalige türkische Führung die Ausrottung der armenischen Bevölkerung. Etwa 5000 Leute aus einigen Dörfern ziehen sich auf den (Berg) Musa Dagh (Mosesberg) zurück und sind bereit um ihr Leben zu kämpfen. Der gebürtige Armenier Gabriel Bagradian, der lange in Frankreich gelebt hat und zu einem erfolgreichen Geschäftsmann wurde, ist wieder in seine alte Heimat zurückgekehrt und ermutigt nun zum Widerstand, den er auch koordiniert.

Das umfangreiche Buch schildert beklemmend, was auf dem Berg geschieht. Werfel hat äußerst genau recherchiert und überzeugt vor allem auch dadurch, dass er nicht einfach eine Schwarz-Weiß-Geschichte vorlegt, sondern intensiv auch darstellt, was innerhalb der Musa Dagh-Gruppe vorgeht.

Der Roman ist 1933 erschienen und bleibt eine Mahnung an die ganze Menschheit.
17.06.2015