Buchvorstellung

Thomas Glavinic
Der Kameramörder

dtv 2006

Der Ich-Erzähler besucht während der Osterferien mit seiner Lebensgefährtin ein befreundetes Paar in der Steiermark. Am Karfreitag passiert in der Umgebung ein furchtbarer Doppelmord an Kindern.
Glavinic benützt die Technik des Protokolls, um aufzuschreiben, was während der Suche nach dem Täter passiert. Dieses Protokoll ist erschütternd, da es die Gier der Medien und die Zerrissenheit des Publikums zwischen Neugier und Abscheu schonungslos aufzeigt. Die beiden Paare kommentieren angewidert und zugleich voller Lust an der Sensation das Vorgehen der Medien. So meinen sie auch den Leser, der sich selbst an der Nase nehmen soll.
Der Roman packt den Leser und lässt ihn bis zum Ende nicht mehr los. Ein gutes Mittel also gegen einen niveaulosen Fernsehabend.
Aber ACHTUNG: hart!
31.1.2009