Buchvorstellung

 

Bernhard Schlink
Das Wochenende

Riogenes 2008

Das Wochenende findet irgendwo abgelegen am Land in einem alten Herrenhaus statt. Christiane, eine Ärztin, ist die Besitzerin des Anwesens und die Verantwortliche für das beschriebene Wochenende. Zu einem Treffen mit offenem Ausgang (?) sind ihrer Einladung gefolgt: ein Journalist, ein Geschäftsmann mit Gattin und Tochter, ein Anwalt, eine Lehrerin und die Bischöfin einer Landeskirche. Dabei ist auch noch Margarete, die Mitbewohnerin Christianes. Diese Leute verbindet, dass sie etwa 20 Jahre vorher als Terroristen oder zumindest deren Mitkämpfer und Sympatisanten gegen den deutschen Staat gekämoft haben.
Anlass für dieses Treffen ist die (vorzeitige) Freilassung nach 20 Jahren Gefängnis von Jörg, einem der damals führenden RAF-Terroristen nach einer Begnadigung durch den Bundespräsidenten. Er ist der Bruder Christianes und wird von ihr vom Gefängnis abgeholt und in die versammelte Gesellschaft gebracht.
Was immer die Motivation der einzelnen Gäste war, der Einladung Christianes zu folgen, sie müssen sich in diesen drei Tagen mit ihrer Geschichte und Gegenwart auseinandersetzen, was sie ganz schön fordert und die Tage spannend macht.
Dasselbe verlangt der Autor auch vom Leser. Es ist wert, sich darauf einzulassen.
20.8.2008